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Russisch

Russisch gehört zu den so genannten Weltsprachen, da es als Verkehrssprache weit über sein ursprüngliches Sprachgebiet hinaus Bedeutung erlangt hat. Zirka 260 Millionen Menschen auf der Welt sprechen Russisch. In Europa ist Russisch eine der am häufigsten gesprochenen Sprachen. Sie ist Arbeitssprache der UNO und Amtssprache in mehreren Ländern im postsowjetischen Raum, wie z.B. in Weißrussland und Kasachstan. Auch in Deutschland gilt Russisch als eine sehr häufig gesprochene Sprache.

Russisch gehört mit Weißrussisch und Ukrainisch zur Gruppe der ostslawischen Sprachen. Wie alle slawischen Sprachen hat sich auch das Russische historisch aus einer urslavischen Protosprache entwickelt.
Der Hauptanteil der russischen Wörter ist gemeinslawischen Ursprungs, weshalb die Russen auch west- und südslawische Sprachen mit etwas Fantasie und analytischem Denken verstehen können. Jedoch unterscheidet sich das Alphabet in den verschiedenen slawischen Sprachen. Das Russische benutzt kyrillische und nicht lateinische Buchstaben. Mit der Annahme des orthodoxen Christentums zum Ende des 10. Jahrhunderts war im slawischen Großreich, der Kiewer Rus, zur Übersetzung biblischer Texte ein spezielles, der griechischen Schrift entlehntes, Alphabet – die Kyrilliza – verwendet worden. Es dauerte Jahrhunderte bis sich über das Ostslawische und das Altrussische die heutigen Sprachen der ostslawischen Sprachfamilie mit kyrillischem Alphabet: Russisch, Weißrussisch und Ukrainisch herausbildeten.

Das Russische verfügt über 6 Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumental, Präpositiv und ist somit - wie auch andere slawische Sprachen - stark flektierend. Substantive, Adjektive, Pronomina und sogar Numeralia werden dekliniert. Dafür gibt es aber bei den Verben nur drei Tempora zur perfektiven und imperfektiven Verbform und keinen Artikel. Im Wortschatz finden sich viele Entlehnungen aus dem Lateinischen, Griechischen, Deutschen, Französischen und – seit den 80er Jahre des 20.Jahrhunderts verstärkt aus dem Englischen. Die Sprachmelodie, harte und besonders auch weiche Konsonanten und eine wechselnde Betonung verleihen der Sprache einen sehr weichen und melodischen Klang. Russisch zu lernen ist also spannend für alle, die eine linguistische Ader haben, egal, ob man sich mit der modernen Sprache beschäftigt oder sich für die historische Sprachentwicklung interessiert.

Der Entschluss, sich eine ganz neue Sprache ,wie die russische, zu erschließen, bringt auch viele Vorteile mit sich. Man studiert eine europäische Philologie im Rahmen eines „kleinen Faches“, dabei wird man fast familiär betreut mit der Option später zu einer nicht so großen Zahl von Experten zu gehören. So hat z.B. der Russlandbeauftragte der Bundesregierung von 2016, Dr. Gernot Erler, in Freiburg Slawistik, osteuropäische Geschichte und Politik studiert. Aber auch im Kultur- und Medienbereich sowie im Rahmen der Wirtschaft eröffnen sich Arbeitsmöglichkeiten für Kenner der russischen Sprache und Landeskunde. Trotz Wirtschaftssanktionen sind nach wie vor über 2000 deutsche Firmen vor Ort in Russland tätig und auch im Ostausschuss der deutschen Wirtschaft sind viele Russlandexperten vertreten. Das Studium der russischen Sprache bereitet Sie zwar nicht auf einen ganz konkreten Beruf vor, aber es ermöglicht Ihnen, in unterschiedlichste Berufsfelder einzusteigen und Ihre berufliche Laufbahn individuell zu gestalten.