SFB 1015: Muße. Konzepte, Räume, Figuren.
Teilprojekt C4: Erzwungene Muße? Russland im 19. Jahrhundert: Muße und Gender
Leitung:
Prof. Prof. h.c. Dr. Dr. h.c. Elisabeth Cheauré
Mitarbeiterinnen:
Bianca Edith Blum
Mit der bewusst paradoxal gewählten Begrifflichkeit der „erzwungenen Muße“ soll die Bedeutung von „Muße“ unter den spezifischen Bedingungen der russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts untersucht werden. Weiblichkeitsimaginationen sind dabei von zentraler Bedeutung. Das Projekt legt einen besonderen Fokus auf die enge Verflechtung fiktionaler und gesellschaftlicher Diskurse in Russland und untersucht kritisch-kontrastive literarische Texte, Ego-Dokumente, Anstands- und Erziehungsbücher sowie Artefakte der materiellen Kultur.
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Diskursanalytische Untersuchung medialer, ästhetischer und performativer Aspekte der Muße in Russland
Schwerpunkt:
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Russischer Kulturraum des 19. Jahrhunderts
-
Genderrelevante Fragestellungen
Untersuchungsgegenstand:
- Literarische Texte
- Ego-Dokumente
- Textile Handarbeiten
Zu erwartende Ergebnisse
Kritische Hinterfragung, Erweiterung resp. Modifizierung eurozentrierter Modelle der Muße durch
- Einbeziehung von Gender-Aspekten sowie anderen Diversity-Konzepten (Klasse, Lebensalter, sozialer Status)
- Einbeziehung der russische Spezifik als Schwellenraum zwischen Europa und Asien, vor allem mit Blick auf alternative Raum- und Zeitkonzepte
- Bedeutung der Muße-Thematik in Diskursen nationaler Selbstverortung
- Beitrag zur russischen Mentalitätsgeschichte